Was für ein Tag! Die ersten Tage auf so einer Tour sind ja immer die schwierigsten. Ja, das war heute so ein Tag. Zwei mal hätte ich sehr gern aufgegeben oder aufgeben können.
Nach nur 3 Stunden Fahrt habe ich mein erstes Übernachtungsziel erreicht gehabt. Da war es gerade mal 11 uhr Mittag. Ich wollte es aber nicht gleich am ersten Tag über treiben und habe mein Zelt aufgebaut. Kurz danach kam das Gewitter. Nun, so ein Gewitter in der Steppe hat es schon in sich. Da hockt man wirklich im Zelt (ja, ich bin im Zelt in die Hocke gegangen) und hofft, dass man den nächsten Einschlag noch hört. Dazu gibt es hier gerade eben eine unglaubliche Mückenplage, die Tätigkeiten wie Zeltaufbau zu einen Alptraum werden lassen. Ich sass also im Zelt und habe über legt, ob das jetzt Tag 1 war. Nee! Also wieder raus zu den Mücken und Zelt wieder abgebaut. Fahrrad gesattelt und weiter. 50 km wollte ich am Anfang wenigstens schaffen, es dürften jetzt am Ende 110km geworden sein.
Ich bin 7 Stunden durch Regen gefahren und nachdem meine Kleidung komplett durchnässt war, habe ich mich in einer alten Bushaltestelle umgezogen. Regenponcho drüber geworfen und weiter ging es. Ich habe in dieser Haltestelle so viele neue nette Freunde gefunden, unglaublich. Einige haben sogar ein Foto mit mir machen lassen. Die Menschen hier sind einfach unglaublich nett. Sehr viele Autofahrer haben angehalten und gefragt, wohin ich fahre und ob ich Hilfe brauche. Einer hat mir angeboten mich und mein Fahrrad mitzunehmen, ein anderer hat mir angeboten in seinem Gasthaus zu schlafen.
Nun gut, jetzt liege ich hier auf einem Feld im Nirgendwo. Um mich herum sind große schwarze Raben und Millionen Mücken. Ich bin gespannt, was der morgige Tag bringt. Hoffentlich besseres Wetter.