Vulkan Tenorio und Rio Celeste

Tag XII 29.12.16

Wir schauen früh aus dem Fenster – es regnet. Heute geht es zu einem der vielen Vulkane im Arenal-Gebiet. Die Straße dorthin ist gepflastert von etlichen Schlaglöchern. Ein schönes, entspanntes Fahren ist hier kaum möglich. Links und rechts der Straßen liegen alte verkommene Pensionen, Hotels und Gasthäuser, die ihre besten Tage bereits hinter sich haben. Beim Anblick der verrotteten Hotels sind wir inzwischen sehr dankbar über unsere Wahl der Unterkunft.

Hier und da stehen ein paar kleine Häuser, deren arme Besitzer uns verachtend anschauen. Wir, mit diesem fetten 4×4-Jeep, die wir eine dicke Wolke aus Straßendreck und Abgase hinter uns herziehen.

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Gedrängel im Dschungel

Bisher sind wir die einzigen auf der Straße. Wir sind also optimistisch, dass nicht zu viele Touristen vor Ort sind. Als wir zum Parkplatz kommen verfliegt unser Optimismus – hier stehen hunderte andere 4×4-Jeeps. Wo die alle herkommen? Vielleicht von der offiziellen Straße auf der anderen Seite. Wir kommen uns verarscht vor – und sind enttäuscht von den vielen Amerikanern und Franzosen, die nun mit uns durch den Dschungel trampeln.

Der Park an sich ist schön angelegt. Am Anfang durchziehen zementierte Wege den Urwald, später geht es durch dicken Schlamm. Überall heißt es aber Rücksicht auf Vorder- und Hintermann. Wirkliche Ruhe oder Natur kann man hier nicht genießen. Von den Touristenmassen lassen wir uns von einem zum nächsten Aussichtspunkt schieben.Treppe runter durchs Gerangel, Treppe wieder hoch. Dann kurz einen Blick auf einen Wasserfall -klick,klick- Fotos gemacht, wieder zurück. An einer Stelle verbinden sich zwei unterschiedlich farbige Flüsse. Ganz interessant – klick, klick- weiter gehts. Nach ca. 2 Stunden sind wir hier fertig. Ja, man muss leider sagen „fertig“, denn das ganze hat hier den Anschein einer Massenabfertigung.

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Mit Jeep, Charme und Papaya

Wir setzen uns wieder in den Jeep und nehmen dieses Mal die andere Straße. Diese ist leider auf einer Straßenseite noch im Bau. In leichter Angst geben wir also Gas und versuchen, so lange kein Gegenverkehr da ist, die linke Seite der Straße zu nutzen. Als wir gerade über einen Hügel sausen, sehen wir am unteren Ende ein Auto warten. Um die Geduld des anderen nicht auf die Probe zu stellen, geben wir ordentlich Gas und brettern die Straße herunter. Wir staunen nicht schlecht, als wir sehen, dass das Auto ein Polizeiauto ist. Susan mit ihrem unbändigen Charme lächelt frech und saust an den Polizisten vorbei. Nicht auszudenken, wenn ich am Steuer gesessen hätte.

Auf dem Weg zurück halten wir noch an einem Supermarkt und können unser Hotel nicht mehr finden. Die Straßen um den See sehen alle gleich schlecht, die Dörfer gleich arm und der Blick auf den See gleich vernebelt aus. Wir essen noch eine Kleinigkeit und gehen gegen 19 Uhr ins Bett.