Von Nyidalur zum Fjordungsvatn
Ziel heute: der große See Fjordungsvatn. Ich hatte es aber auch nicht so eilig. Meine gestellte 30km-Marke würde ich locker passieren, da ich ja schon gut vorgearbeitet hatte. Gegen halb eins ging es dann los. Bis dahin habe ich doch noch mein Handy etwas laden können und mich mit den anderen deutschen Campern auf dem Zeltplatz unterhalten. Direkt nach dem Zeltplatz musste ich auch gleich zwei Furten passieren. Bei der ersten hat mich ein Autofahrer mitgenommen, bei der zweiten mussten mal wieder die Schuhe aus und rein ins eiskalte Wasser. Später auf dem Weg haben sich extreme Oberschenkel-Hüft-Probleme eingestellt, die mich verzweifeln ließen. Ich war schon daran aufzugeben, doch ich versuchte es erst einmal mit einer Schmerztablette. Die half tatsächlich auch. Dann kam ich an den Fjordungsvatn, ein See, der bis zur Hälfte ausgetrocknet war.
Ein Wiedersehen
Ich wusste nicht, ob ich hier wirklich zelten sollte. Doch dann haben meine Adleraugen zugeschlagen. Unglaublich, wirklich. Auf eine Distanz von vielleicht 2km habe ich einen schwarzen und weißen Flecken ausgemacht. Das sah mir unnatürlich aus. Also bin ich da mal hin. Wer hätte es gedacht, auf dem Weg dorthin sah ich doch die mir vertrauten Fußabdrücke. Die zwei Deutschen aus der Dreiergruppe.
Einer war mit dem Bus zurück gefahren. Der macht jetzt noch Urlaub in Holland. Ich glaube, Island war dem einfach zu viel. Aber er hat mir die Pflaster gegeben, von daher: prima Kerl!
Zu den anderen Beiden habe ich mich direkt dazugeselllt. Ich habe sogar ein Stück Schokolade bekommen. Hört sich jetzt banal an, aber nach 5 Tagen Berglinsen mit Bulgur ist so ein Stück Schoki schon Gold wert. Damit lässt sich auch gerade noch entschuldigen, dass er mich für einen aus Süddeutschland gehalten hat.
Die Nordlichter sind da
Die Nacht war wieder sehr kalt. Es scheint sich zu bewahrheiten, dass je nördlicher man kommt, desto kälter wird es. Wer hätte das ahnen können? In der Nacht habe ich mal schnell aus dem Zelt geschaut und schwach die Nordlichter sehen können. Sie hatten keine Farbe und auf dem ersten Blick habe ich sie für Wolken gehalten. Sie sehen aus wie große Gespenster, die am Nachthimmel entlang hübschen. Sehr beeindruckend.