Mein Zelt, mein Reich

Es wird isländisch

Heute begann der Tag etwas hügelig. Zum Leidwesen meiner Füße sollte das auch so bleiben. Aber ich marschiere ja hier auch durch das isländische Hochland und nicht durch Mecklenburg Vorpommern. Auf den Gipfeln der Hügel war es sehr feucht. Ich hatte das Gefühl durch Wolken zu gehen. Windig war es auch, die Temperaturen vielleicht um die 7°.

Noch ein Verrückter

Kaum, als ich dachte es wäre hier auf Grund des Straßenbelages unmöglich Fahrrad zu fahren, kam mir ein Fahrradfahrer entgegen. Er war schon etwas älter, allein und kam aus Neuseeland. Zu meinem Erstaunen berichtete er mir, dass nicht einmal eine Stunde Fussmarsch vor mir sich noch drei andere Wanderer befanden. Auch aus Deutschland. Tja, da weiß man gar nicht ob man aufholen oder umkehren soll.

Die ersten Schmerzen melden sich

Die Anstrengung heute war nicht zu verachten. Die Füsse schmerzen, der Untergrund ist schwer begehbar. Das kalte Wetter und der ständige Wind, dann Hügel rauf und Hügel runter. Ab und an grüßen Autofahrer. Das gibt mir dann wieder Motivation.
Ich bin endlich am Porisvatn angekommen. Allerdings nächtige ich auf der anderen Seite. Logistisch ist das einfach besser.

Mein Zelt – die einzig wahre Unterkunft

Ich muss sagen, dass so ein Zelt wirklich unbezahlbar ist. Da freut man sich den ganzen Tag drauf. Schnell aufgebaut, Isomatte rein, Schlafsack rein und fertig ist das kleine eigene Reich. Windeschützt, warm, vertraut. Schon toll, so ein Zelt.

Mit der heutigen Strecke habe ich schon ein Drittel geschafft. Also mehr als bei der ersten Islandtour, Kasachstan 1 oder Kasachstan 2. Ich freue mich schon auf die Hälfte. Da wird gefeiert!

IMG_20160822_083504-1200x675Heute früh war wunderschönes Wetter. Seit gestern habe ich auch wieder etwas dazugelernt. Ich campe ja so gut wie immer am Wasser, was für das Kochen, das Trinken und das Überleben im Allgemeinen sehr nützlich ist. Normalerweise komme ich immer an, baue meinen Kocher auf und lass das Essen erst mal köcheln. Dann fülle ich gleich meine Wasserflaschen nach. Und da lag der Fehler, den ich nun nicht mehr mache. Denn: Erst alles erledigen und dann zum Wasser. Ich kann mir nämlich sicher sein, dass ich am Wasser hunderte Mücken aufschrecke, die ich danach nicht mehr los werde. Für Stunden. Während ich das hier schreibe, war ich bereits am Wasser und die Mücken setzen sich auf das Display meines Handys – während ich schreibe.

Und trotzdem ist es etwas unvergleichliches, wenn ich früh um 6, halb nackt, mit der aufgehenden Sonne mich mit eiskaltem Gletscherwasser wasche. Das möchte ich gegen keine Hoteldusche eintauschen. Jetzt muss ich aber weiter. Die Mücken krabbeln mir in Ohr und Auge.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.