San Jose

Tag XXI 07.01.17

Heute wird ein stressiger Tag. Zurück in die Hauptstadt, Auto abgeben, Flug einchecken, Abreise organisieren. Wir verabschieden uns von Gradpa`s Hotel mit ein wenig Wehmut: Hier hat es uns an nichts gefehlt. Das Personal war immer freundlich und zuvorkommend. Vom Frühstück bis zu den Reisetipps.

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Die Unterkunft sagt uns ab

Unsere ursprünglich geplante Unterkunft für die nächste Nacht steht auf der Kippe. Um das Dilemma zu klären fahren wir nach San Jose in die Hauptstadt und versuchen mit dem Gastgeber zu sprechen. Der hat leider nur eine Freundin in seiner Wohnung abgestellt, die kaum englisch spricht. Mit Händen und Füßen können wir uns verständigen und bekommen die Adresse einer alternativen Unterkunft, nur wenige Straßen entfernt.

Vor Ort weiß man um unsere Situation Bescheid – räumt und putzt schnell ein Zimmer. Vorher bekommen wir noch den Hinweis, dass wir mit dem Schloß vorsichtig sein sollen. Kein Problem – Hauptsache, wir haben erst einmal ein Bett für die Nacht. Wir lassen uns auf die Betten fallen und machen ein kleines Nickerchen. Die Ventilatoren sind laut, der Chlorgeruch sticht leicht in der Nase. Wir lassen die Tür einen Spalt geöffnet. Nachmittag brechen wir auf. Als wir die Tür hinter uns zuziehen und den Schlüssel umdrehen – leichte Panik. Die Tür lässt sich nicht mehr öffnen. Der Hausmeister kommt mit dem Ersatzschlüssel. Nichts. Wir erklären kurz, dass wir das Auto wegbringen und dann wieder kommen. Man verspricht uns bis zu unserer Wiederkehr eine Lösung. Dann schaffen wir das Auto weg.

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Der Schock bei der Autovermietung

Bei der Mietstation angekommen räumen wir alles raus und nehmen Abschied von unserem treuen Gefährten. Er war zwar „nur“ ein Ersatzwagen aber er hat uns auf Straßen und Wegen begleitet, die oft spektakulärer als die Ziele waren. So, Schlüssel und Papiere übergeben. Einer schaut noch mal ins Auto – alles okay. Jetzt warten wir auf die Kaution und dann geht es ab zum Flughafen.

Doch halt – wir werden gebeten für den kaputten Erstwagen zu bezahlen. Wie jetzt? Uns ist doch ein Auto hinten rein und hat die komplette Hecktür zerstört. Schon alles klar, soweit. Aber das war ja nicht unsere Schuld. Die Blicke in der Mietstationen werden jetzt unentspannt – auf unserer Seite und jenseits der Kundentheke. Wir erklären, dass wir den Schaden nicht bezahlen, da wir keine Schuld haben. Darauf wird uns erklärt, dass das in Costa Rica völlig egal ist. Wir zahlen den Schaden und wenn irgendwann der Schuldige gefunden und das Geld bezahlt wurde, bekommen wir unser Geld wieder zurück. Da der Mietstation selbst egal ist, wer den Schaden bezahlt und wir vermutlich wohlhabender sind als der Unfallverursacher, wird das Geld gern von uns genommen. Wir sind völlig fertig. 1500€ will man von uns haben – die gleiche Summe, die wir als Kaution zurückgelegt haben. Wenn wir also jetzt schnell flüchten, bekommen wir unsere Kaution nicht wieder. Wir sitzen in der Falle. Nach ein paar vorwurfsvollen Sätzen hier und da, versagt plötzlich der Mitarbeiterin die englische Sprache. Wir reden gegen eine Wand. Eine andere Option bleibt uns nicht und wir bezahlen widerwillig.

Als wir nun draußen auf der Straße stehen, fühlen wir uns missbraucht, ausgenutzt und ausgespuckt. Dem Urlaub haftet nun ein dicker Haufen Scheiße an. Ja, es ist scheiße, wenn wir für einen nicht verschuldeten Unfall bezahlen müssen.

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Warten auf den Heimflug

Wir holen tief Luft und setzen uns in ein Einkaufscenter – der einzige Ort, an dem wir Internet haben. 24 Stunden vor dem Flug können wir online einchecken. Theoretisch – leider nur theoretisch. Praktisch finden wir unseren Flug nicht, können nicht einchecken, das Internet bricht dauernd zusammen und der fettige Geruch des nahen McDonalds regt zum kotzen an. Weil wir hier nicht länger bleiben wollen, fahren wir mit dem Taxi zum Flughafen, um vor Ort alles zu klären. Dort wird unser Flug angezeigt, wir sind zufrieden und fahren zur Unterkunft.

Dort hat man sich bereits um das Schloss gekümmert: Man hat es einfach heraus gesägt und ein neues eingesetzt. Okay, wir können also abschließen. Dann vegetieren wir in einer stinkenden Unterkunft vor uns hin und hoffen, dass bald der Rückflug ansteht.

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