Tag XVIII 04.01.17
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Eingezäunte Langeweile
Das Problem vom Vortag setzt sich fort: Was sollen wir hier nur machen? Wir sind verzweifelt. Der nahe Vulkan ist erkundet, die nächstgelegene Stadt ebenso. In Souvenirgeschäften waren wir bereits und den Kaffee-Freizeitpark haben wir auch schon gesehen. Leider können wir in Costa Rica nicht so einfach loswandern. So gut wie jedes Stück Natur ist eingezäunt, mit einer Plantage oder einem Hotel besetzt. Es gibt sehr große Grünflächen, die aber alle nicht passierbar sind. Spontane Wanderungen gehen hier nicht. Der nächste Vulkan ist der Barva Vulkan. Er ist Luftlinie 5 km entfernt. Um dort aber hin zu kommen, müssten wir einen 50 km Umweg mit dem Auto fahren. Das sehen wir nicht ein. Zum einen, weil es einfach irrsinnig ist, zum anderen weil wir dann wieder 4 Stunden nur Auto fahren würden. In der Nähe ist noch eine Parkanlage, die sich „Wasserfall-Garten“ nennt. Auch hier müssten wir erst eine Weile fahren um dann 40€ Eintritt pro Person zu zahlen. Das ist uns auch etwas zu viel des Guten.
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Einen Versuch war es wert
So probieren wir unser Glück und versuchen an den Barva-Vulkan näher heranzukommen. Irgendwie muss es doch gehen. Wir fahren dazu von der großen Straße ab, durch ein kleines Dorf auf winzigen Schleichwegen. Wir folgen dabei immer meinem Navigationsgerät. Der Vulkan selbst ist natürlich nicht ausgeschildert, geschweige denn wirklich zu sehen. Um uns herum sind kleine, sanfte Hügel, die zum Wandern einladen – aber auch hier sind überall Zäune. An einem Punkt wird die Straße so schlecht, dass wir das Auto abstellen und zu Fuss weiterlaufen. Mein Navi-Gerät zeigt nur noch 2 km zwischen uns und dem Vulkan an. Wir kommen immer näher. Doch dann – wieder ein Zaun und das Ende des kleinen Ausfluges. Es ist nicht nur das Ende des Ausfluges, sondern auch das Ende jeglicher Hoffnung auf spontane Wanderungen. Wenn wir nicht vor Langeweile in der Unterkunft dahinvegetieren wollen, müssen wir die Angebote annehmen, die uns kostenintensiv vorgeschlagen werden. Es ist wirklich zermürbend. Wir fahren in das nahe gelegene Dorf und holen uns etwas zu essen. Dann geht es wieder zurück in die Unterkunft und das Warten auf Abend und die Nacht beginnt.