Reykjavík, Island, Matthias Uhrlandt,

Wiedersehen in Reykjavik

Früh am Morgen geht es erst einmal zur Tankstelle. Es ist Sonntag, es ist 6 Uhr. Hier bekomme ich noch etwas für die 6-stündige Busfahrt nach Reykjavik. Für 10€ kaufe ich mir etwas zu Trinken, einen Schokoriegel und eine Packung Kekse. Dann laufe ich zurück zum Zeltplatz im Zentrum der Stadt. Von hier startet später auch pünktlich der Bus. Im Bus sitzen den Großteil der 6 Stunden nur 6 Personen. 5 davon sind Deutsche. Die Fahrt geht entlang der Westküste von Island. Obwohl meine Füße immer noch schmerzen, ich erschöpft bin und das Zelt immer noch nass – wenn ich aus dem Fenster diese wunderschöne Natur sehe, möchte ich am liebsten am nächsten Stopp aussteigen und wieder los wandern.

Das Wetter bessert sich, je mehr wir nach Süden kommen. Am Busbahnhof in Reykjavik angekommen scheint die Sonne. Trotz der 20° ist der Wind etwas kühl. Hier herrscht wieder Küstenklima, welches ich ja lange nicht mehr hatte. Vom Busbahnhof geht es direkt in die Innenstadt. Ich habe noch 8 Stunden Zeit, bis ich zum Flughafen fahren muss. Ich kenne ja Reykjavik schon etwas und weiß genau, wo ich hingehe: in meinen Lieblingsbuchladen. Hier gibt es alles an Literatur, was den Freund des Buches interessiert. Zu dem gibt es noch ein kleines Cafe im Obergeschoss.

Als ich mich mit einem Stück Kuchen und einem Cafe setze und endlich ausruhen möchte, passiert es. Das unglaubliche, das nicht zu fassende, das erwünschte aber nie für möglich gehaltene. Mein Goldschatz Susan schreibt mir, dass sie am Flughafen Reykjavik gelandet ist, um mich wie versprochen vom Flughafen abzuholen. Ich schlinge also schnell den Kuchen in mich hinein, trinke schnell den Kaffee und renne zum Busbahnhof. Von dort geht es dann mit dem Busshuttle zum Flughafen, wo auch schon meine Freundin wartet. Dann wieder schnell in den Busshuttle, zurück zum Busbahnhof und von dort wieder zurück in den Buchladen. Verrückt, einfach nur verrückt. So sitzen wir wieder im Cafe und haben uns ein Stück Kuchen und zwei Kaffee geholt. Für 25€. Ich schreibe den Preis nur deshalb ab und an dazu, damit Islandinteressierte gleich wissen, auf was sie sich finanziell einlassen.

Am Abend geht es dann zurück zum Busbahnhof. Dort treffe ich noch Hjalti. Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Er ist gekommen, um sich den Schlüssel abzuholen. Ihr wisst vielleicht noch, dass ich ausversehen den Raumschlüssel der ersten Unterkunft mit eingesteckt hatte. Nun ist Hjalti einmal hier und lädt uns zu einer kleinen Rundtour in Reykjavik ein. Wir sagen, dass wir spätestens halb 11 am Flughafen sein wollen. Er verspricht uns, dass er uns hinfährt. Dann fahren wir etwas durch die Stadt und dann zum Flughafen.

Der ganze letzte Tag rundet ein perfektes Abenteuer mit einem perfekten Tag ab. Es fühlt sich alles so rund, so in sich geschlossen und richtig an. Noch einmal werde ich überrascht (von der Ankunft Susans) und noch einmal werde ich Teil der isländischen Gastfreundlichkeit (durch Hjalti). So fahren wir zum Flughafen, auf der linken Seite der Straße in weiter Ferne die Vulkane der Insel, auf der rechten Seite einen malerischen Sonnenuntergang über dem Atlantik. Dann geht es mit dem Flieger gegen 1 Uhr nachts zurück nach Berlin. Hier endet mein isländisches Abenteuer. Einen allerletzten Beitrag wird es trotzdem noch geben.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.